Im Sommer 2025 erlebten rund 22 Millionen Rentner in Deutschland eine unangenehme Überraschung: Die Rentenversicherung zog eine einmalige Nachzahlung der Pflegeversichungsbeiträge ein – und dabei kam es zu einem gravierenden Rechenfehler, der bundesweit für Unmut sorgt.
Was ist passiert?
Seit Januar 2025 gilt ein erhöhter Beitragssatz zur Pflegeversicherung. Während Arbeitnehmer diesen bereits ab Jahresbeginn zahlen, wurde Rentnern der rückwirkende Betrag erst im Juli 2025 abgezogen – 1,2 % ihrer monatlichen Rente, entsprechend sechs Monaten zu je 0,2 Prozentpunkten.
Der Fehler: Die Nachzahlung wurde auf Basis der erhöhten Rentenhöhe ab Juli berechnet, obwohl diese für die Monate Januar bis Juni noch gar nicht galt. Dadurch zahlten Rentner mehr, als sie eigentlich müssten.
Beispiel für die Fehlberechnung
- Rente bis Juni: 2.455,98 €
- Rente ab Juli: 2.547,80 €
- Berechnete Nachzahlung: 1,2 % von 2.547,80 € = 30,57 €
- Korrekte Nachzahlung: 1,2 % von 2.455,98 € = 29,47 €
- Differenz pro Fall: 1,10 € zu viel
- Was nach wenig klingt, summiert sich: Laut Medienberichten wurden rund 11 Millionen Euro zu viel eingezogen – ein klarer Hinweis auf Probleme bei der Datenverarbeitung der Rentenversicherung.
Kritik und fehlende Erstattung
Der Bund der Steuerzahler kritisiert die Vorgehensweise scharf. Renter fordern eine Rückerstattung der zu viel gezahlten Beiträge. Doch das zuständige Bundesministerium für Arbeit und Soziales lehnt eine Erstattung bislang ab.
Jetzt aktiv werden: Musterformular zur Rückforderung
Auch wenn offiziell keine Erstattung vorgesehen ist, sollten Betroffene ihren Anspruch nicht einfach aufgeben. Deshalb haben wir ein Musterformular erstellt, mit dem Rentner unkompliziert eine Rückzahlung des zu viel gezahlten Pflegeversicherungsbeitrags beantragen können.
📌 Nutzen Sie unser Musterformular, um Ihre Rechte geltend zu machen und eine faire Behandlung einzufordern. Jeder Euro zählt – und gemeinsam können wir ein Zeichen setzen.
👉 [Hier Musterformular herunterladen oder direkt ausfüllen]
Muster „Widerspruch und Überprüfungsantrag“
Muster „Widerspruch und Überprüfungsantrag“ in Word
Vorschau des Vorlagetextes
An: Deutsche Rentenversicherung Nordbayern/Bayern Süd/o.a. Straße Hausnummer PLZ/Ort |
Vorab per Fax oder per Einwurf-Einschreiben
Rentenbescheid/Änderungsbescheid vom xx.xx.2025
Sehr geehrte Damen und Herrn
hiermit lege ich gegen den Bescheid vom xx.xx.2025 zum Zeichen XX Widerspruch ein und stelle hilfsweise einen Überprüfungsantrag nach § 44 SGB X.
Begründung:
Der Bescheid ist aus den folgenden Gründen fehlerhaft:
Mit dem angegriffenen Bescheid haben Sie eine Nachzahlung für die Pflegeversicherung in Höhe von 1,2 % von meiner Rente abgezogen. Bei der Berechnung haben Sie die erhöhte Rente seit Juli 2025 berücksichtigt und nicht die vormalige von Januar 2025 bis einschließlich Juni 2025.
Ich bitte um antragsgemäße Überprüfung des angegriffenen Bescheides und Erstattung des zu viel entrichteten Betrages.
Mit freundlichen Grüßen
[Name & Unterschrift der Rentnerin/des Rentners]
Tipp vom Fachanwalt für Sozialrecht
Behörden benötigen in der Regel sehr viel Zeit, um einen Widerspruch oder Überprüfungsantrag von einem Versicherten zu barbeiten. Aus diesem Grund ist es möglich Untätigkeitsklage zur Beschleunigung des Verfahrens zu erheben. Sollte der Widerspruch nicht innerhalb von drei Monaten oder der Überprüfungsantrag nicht innerhalb von sechs Monaten bearbeitet werden, wenden Sie sich gerne an unsere Kanzlei. Vor dem Sozialgericht in Nürnberg und Bayreuth können wir für Sie kostenneutral Untätigkeitsklage erheben. Kontaktieren Sie hierfür Ihre Fachanwältin für Sozialrecht.